Historischer Rundgang 4

Schulstraße :

Das Eckhaus Schulstraße Nr. 88 war einst das Gasthaus „ Zum Würfel“. Später war hier Verkaufs-und Kassenraum der BHG untergebracht. Das Fachwerk wurde bewahrt und sehr schön renoviert. Die meisten Fachwerke wurden leider verputzt oder abgerissen und neu gebaut.

Am Breiten Stein :

Hier war früher mal eine Furt. Deshalb wurde an dieser Stelle der alte Junkernhof erbaut. Der Name kommt daher, weil ein Breiter Stein von 2,10 m x 1,60 als Übergang des Wasserlaufs diente.

Planstraße:

Haus Nr. 90 = Einst Pfarrwitwenhaus von 1900-1935, seit 1936 Wohnung für Pastoren, dann Religionsunterrichtsraum

Haus Nr. 105     = Wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Ist ein Freibauernhof (Ottmar Heinecke). Es waren bis zu 600 Schafe auf dem Hof.

Haus Nr. 102     = Tür mit Rinderkopf; hier war früher eine Fleischerei.

Nr. 110 und 111 = Freibauernhof, gebaut vor 1600.

 

Haus Nr. 97 - War früher eine Gurkeneinlegerei, dann bis 1990 Konsum Textilien, ab 1991 Fahrradladen, Industrieladen und Zeitungen von Günter Körner. Jetzt Wohnungen.

Haus Nr. 127 Von 1958- 1964 Bäckermeister Weidanz, ab 1966 Bäckermeister Koch

 

Ernst Schmiedecke hatte bis etwa 1972 eine Sauerkraut- und Gurkeneinlegerei. Sein Schwiegersohn Edwin Kühne übernahm von ihm das Geschäft.

Edwin Kühne  (rechts) schaffte moderne Maschinen an und produzierte erfolgreich in größeren Stückzahlen.  Seine Helfer Detlef Drilling und Birgit Kühne.

Edwin Kühnes Salzgurken waren ein Genuss. 150 Tonnen Salzgurken produzierte er jährlich. Die Westerhäuser brachten ihm die frischen Gurken.


 

Elern – früher standen hier bis zum Goldenen Löwen am Zapfenbach und Mühlgraben Erlen, später Weiden. Es wurde nur mit Spaten Land bearbeitet, Pferde würden die wichtige Drainage im Boden zerstören. Für eine einfache Drainage wurden Bündel von Eichenreisig in 0,5 m Tiefe in die Erde verlegt. Nach 6-8 Jahren mußte das verrottete Holz ersetzt werden. In warmen Jahren waren mindestens 3 Ernten möglich.

Raboe – ganz früher schmale Brücke mit zwei Pappeln, seitlich mit Furt - Durchfahrt, Von der Raboebrücke wurde der Mühlgraben unterirdisch bis zur Untermühle weitergeführt. An der Kreuzung Halberstädter Straße/Börnecker Straße/An der Untermühle befindet sich ein Zugang, die "Fülle". Hier konnte man Wasser entnehmen und den unterirdischen Mühlgraben kontrollieren.

 

Straße des Friedens:

Haus Nr. 134  - war bis 1964 Fleischerei Schellbach, ab 1965 Fleischerei Köhler,

dann Konsum- Fleischerei unter Leitung von Gerd Dammköhler, Verkaufsstelle - Schlachterei Salzgitter 

Das Haus Nr. 135 - war von 1933 - 1964 Bäckerei Heinecke. 

 

 

Hinter der Hauptstraßenkurve, unweit des ehemaligen Goldenen Löwen gegenüber der Allianzversicherung steht eine große, jetzt schon historische Garage. Diese wurde 1930 erbaut und war die damalige Garage für den Postbus. Im Jahr 2010 hat sie Winzer Matthias Kirmann gekauft und in Benutzung genommen.

Das Haus Straße des Friedens Nr. 265 - wurde 1760 erbaut. Bis 1826 wohnte Oberamtmann Raabe (Domänenpächter) darin. Später hatte hier Wilhelm Fessel eine Gastwirtschaft. Lange war es ein Lebensmittelgeschäft. Die Eigentümer und Pächter wechselten mehrfach von Imbissläden, Spielothek und Gasstätten. Zur Zeit befindet sich dort ein China-Imbiss.

Auf der Hausrückseite sind  noch 3 eingelassene eiserne Ringe zu sehen. Hier war einst die Poststelle mit Pferdetausch bei den Postkutschen.

 

Das Haus, Straße des Friedens Nr. 267, war von 1972 bis 1989 die LPG Pflanzenproduktion mit einer Gemüseverkaufsstelle. Ab den Jahr 1990 war hier der Landmarkt von Thomas Götz, bis 1994. Danach wurde an dieser Stelle ein Getränkemarkt untergebracht. Seit 1993 ist das Haus in Besitz von Elektromeister Wolfgang Fessel.

Die Villa von Dr. Jung - wurde 1905 erbaut. 1913 erhielt er von der Gemeinde die Erlaubnis junge Eichen vom Kuckucksberg hier anzupflanzen. Diese Jungpflanzen sind heute (2020) mit 107 Jahren sehr stattliche Bäume geworden. Die Villa war 1914 eine Zeit lang ein Sanatorium. Das Nebengebäude rechts war einst das Kutscherhaus. Hier war die Kutsche untergebracht und eine Kutscherwohnung. Diese hatte bestand bis etwa 1925. Danach wurde diese durch einen Pkw abgelöst. Etwa vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1956 war hier eine Entbindungsstation. In der neueren Zeit wurde es eine Mietswohnung, welche jetzt leer steht.

Schmiedeberg

Ehemalige Schmiede von Schmiedemeister Gehre
Ehemalige Schmiede von Schmiedemeister Gehre

Diese Straße wurde nach der dort vorhandenen Schmiede von Haus Nr. 334 benannt. Am unteren Ende war das Spritzenhaus. An einer Wand soll gestanden haben " Zur Herberge zur Heimat", Nr. 332, wo wandernde Handwerksgesellen Unterkunft bekamen. Ein Stück weiter an der Hauptstraße war einst die Gehreschmiede in Haus Nr. 308. An der Außenwand sind noch Eisenringe zu Erkennen. Hier wurden wahrscheinlich die Pferde angebunden.

Mammutbäume

In Westerhausen stehen auf Privatgrundstück noch zwei Mammutbäume. Einer im Oberdorf Nr. 8 auf dem Hof und einer in der Straße des Friedens Nr. 345 im Garten. Mammutbäume sind Zypressengewächse und zählen zu den ältesten noch lebenden Baumarten unserer Erde. Diese imposanten Raritäten sind robust und langlebig, Sie sind ein absolutes Highlight in unseren Breitengrad.