Verschiedenes 4

Schützengesellschaft

Historische Aufnahme
Historische Aufnahme

Die Schützengesellschaft Westerhausen 1915 e. V. wurde schon im Jahr 1815 gegründet und ist damit der älteste Verein in Westerhausen. Das Schützenfest, welches 3 Tage dauert, ist jedes Jahr der Höhepunkt des Dorflebens. Seit 1901 wird der kleine Schützenkönig ermittelt. Dieser wurde bis 1945 mit dem Pusterohr ausgetragen. Danach mit dem Luftgewehr. Bei den Männern wird mit dem Kleinkalieber - Gewehr geschossen. Seit 1973 wird auch eine Schützenkönigin ermittelt. Nach 1945 war in der DDR das Schützenfest verboten. Den Westerhäusern gelang es jedoch gegen starken Wiederstand in den 50 er Jahren  unter dem Namen der GST wieder ein Schützenfest zu organisieren. Es war das erste der gesamten Region.

Motorcross-Rennen

Zu den Moto-Cross Veranstaltungen im Eselstall herrschte immer großer Andrang.
Zu den Moto-Cross Veranstaltungen im Eselstall herrschte immer großer Andrang.

Im Jahr 1963 wurde der Motorsportclub Westerhausen gegründet. Seit dieser Zeit fanden im Eselstall bei Westerhausen große Motor-Cross-Rennen statt. Diese Rennen mit Volksfestcharakter verzeichneten ständig größere Besucherzahlen. Im Durchschnitt waren es 20 000 Zuschauer bei den Veranstaltungen. Aus Naturschutzgründen musste die Rennstrecke im Eselstall aufgegeben werden. Im Oktober 1991 konnte die neue Rennstrecke "Auf der Roßhöhe" in Betrieb genommen werden. Es wurden Läufe zur Landesmeisterschaft, Pokalläufen und Jugendmeisterschaft durchgeführt.

Pferderennen

Blick vom Forsthaus auf die meist unbewaldete Rennbahn
Blick vom Forsthaus auf die meist unbewaldete Rennbahn

Im Jahr 1869 fanden sich 25 angesehene Persönlichkeiten in Quedlinburg zusammen, um den" Verein zur Förderung der Pferde und Viehzucht in den Harzlandschaften" zu gründen. Als idealer Standort wurde das Gelände der waldfreien sandigen Stelle auf der "Königlichen Domäne Westerhausen" zwischen Quedlinburg und Westerhausen (Amtsbreite) gewählt. Da in Quedlinburg und Halberstadt das 7. Kürassier - Regiment stationiert war, waren auch deren Offiziere daran interessiert. Sie waren es auch, welche die Rennbahn maßgeblich aufbauten. Hier wurden hauptsächlich Rennen des Militärs durchgeführt.. Ab 1871 fanden dann auch Westerhäuser Bauernrennen statt, meist als letztes Rennen. Die Rennbahn im Eselstall soll die erste und schwerste Naturrennbahn in Deutschland gewesen sein.

Jagdwesen

Die Jagd wurde in der Regel alle 6 Jahre verpachtet. Erst als ein geschlossenes Jagdgebiet, dann getrennt in Gemeinde - und Domänenäcker. Später waren es 3-4 Jagdparzellen, so das es mehrere Pächter gab. 1862 war die erste bekannte Verpachtung. Bei einer Treibjagd im November 1898 bei der 30 Schützen teilnahmen, wurden 119 Hasen und 5 Rebhühner geschossen. 1917 brachte die Verpachtung auf den Gemeindeäckern 2800,-Mark. 1923 erfolgte die Jagdverpachtung der Domänenäcker gegen das Meistgebot. Es wurde stark in Westerhausen  gewildert, vor allem mit Frettchen nach Kaninchen. In früheren Zeiten hatte zeitweise Ernst von Steuben die Jagd auf den Warnstedter Bergen. Einer seiner Nachkommen war der berühmte General im amerikanischen Befreiungskrieg. Seit 1848 wird die Jagd von der Gemeinde verpachtet. Es war die Jagdfreiheit der Bauern. Nach 1989 war die Jagd wieder an Eigentum von Grund und Boden gebunden. Größter Grundeigentümer war die Kirche. Deshalb Jagdleiter Joachim Gleniger Senior. 1990 wird eine neue Jagdgesellschaft gegründet mit dem Vorsitzenden Hans Joachim Gleiniger.

Kultur

In Sachen Kultur war früher erheblich mehr los in Westerhausen. Es gab 2 Gesangsvereine (Concordia von 1879 und Euterpe von 1883), einen Gemischten Chor von 1926, den Arbeitergesangsverein und den Männergesangsverein. Außerdem eine Schalmeien - Kapelle, eine Schifferklaviergruppe und eine Mandolinengruppe. Dazu kamen noch zwei Theatervereine. Auf dem Saal vom "Goldener Löwe" und dem "Deutsches Haus" waren ständig Veranstaltungen. Sogar zu DDR-Zeiten gab es sehr oft Tanz oder Disco. Das ist heute leider vorbei.

Fußball

Westerhäuser Fußballmannschaft von 1930
Westerhäuser Fußballmannschaft von 1930

Schon früh war Fußball in Deutschland sehr beliebt.

In Westerhausen entstand erst 1929 eine Fußballmannschaft. Sie nannte sich damals "Eintracht". Die Spieler damals waren: Otto Rust, Erich Klinder, Karl Helmdach, Otto Wicht, Willi Körner, Fritz Becker, Franz Rellewitz, Paul Koggel, Hermann Metzing, Erich Hesse, Erich Völkerling. 1949 spielte Westerhausen in der Bezirksklasse West von Sachsen Anhalt. Die Junioren erreichten in den sechziger Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga Halle.

Kleinere Vereine

Hundesportverein - Der Verein gründete sich 1957. Ein Abrichte - Platz und Vereinshaus wurden an der B6 wischen Westerhausen und Blankenburg 1968 gebaut. Bis 1989 war es eine Sektion speziell für Schäferhunde. Seit 1990 Hundesportverein, Ortsgruppe Westerhausen e. V. und ist offen für alle Hundefreunde.

Rassekaninchenverein - 1912 erstmals gegründet, erfolgte 1932 zum zweiten mal die Gründung.

Rassegeflügelzüchtung - 1948 gegründet, hatte er im Jahr 1968 über 80 Mitglieder. 

Handball - Der westerhäuser Handball geht auf eine Gründung des MTV Guts Muts Westerhausen im Jahre 1890 zurück.

In der ersten Zeit wurde auf dem Saal des Deutschen Hauses trainiert. Zu DDR-Zeiten wurde dann die Scheune im Oberdorf Nr. 7 zu einer Turnhalle umgebaut. Die Handballmannschaften waren sehr erfolgreich. 1985/86 wurde Westerhausen Kreis- und Pokalsieger und stieg in die Bezirksklasse auf. 1988 wurde eine Frauenmannschaft gegründet. Diese belegte schon ein Jahr später den ersten Platz beim Handballturnier in Silberhütte. 1996 schafften die Männer sogar den Aufstieg in die Bezirksliga.

 

Arbeitslosen 

1931 wurden in der Weltwirtschaftskrise westlich vom Königstein Stützmauern und Trockenmauern eines alten Handelsweges durch Arbeitslose ausgebessert. Sie setzten sich dort ein kleines Denkmal mit dem sogenannten Hungerstein. Auf diesem Findlingsstein steht " Gedenkstein der traurigen Zeiten der Armen 1931". Auch aus dem Bruch ist uns ein ähnlicher Stein, aber aus Sandstein, bekannt. Im Frühjahr 1934 war Westerhausen arbeitslosenfrei. Die meisten hatten eine Anstellung im EHW Thale und den Harzer Werken in Blankenburg  gefunden. Die letzten 15 Arbeitslosen bekamen bei der Verlegung der Ferngastrasse, die an Westerhausen vorbei nach Salzgitter verlief, Arbeit.

Omnibusfahrt um 1870

Eine Omnibusfahrt von Quedlinburg nach Halberstadt kostete in dieser Zeit 5 Silbergroschen und 8 Pfennig. Außerdem für den Kutscher 4 Pfennig Trinkgeld. Das mit dem offiziellen Trinkgeld ist schon sehr interessant.