Gemeinde 1

Junkernhof

Beim Junkernhof wechselten oft die Besitzer. Um 1536 kam er an Freiherr von Münchhausen, dann an Obrist Wachmeister von Morgenstern, welcher das Herrenhaus umbaute. Ab dieser Zeit hieß es nicht mehr Wasserburg, sondern Junkernhof. Dann kam es zu einem Herrn von Ruck, Präsident der Kriegs-und Domänenkammer. Er unterstützte finanziell die Errichtung der Barocken Turmhauben. 1733 kauft ihn der Preußenkönig und macht ihn zum neuen Domänensitz. Seit dieser Zeit wurden Domänenämter auch an bürgerliche Verwalter vergeben (Amtmann). Diese waren auch Justiz-und Verwaltungsbeamte. 1967 LPG vom Junkerhof zum "Goldenen Löwen" gezogen. Ab 1976 Leerstand, Streit um Zuständigkeit (Bormann – Gemeinde). 1982 eingefallen.

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Sandgrube am Hüneberg

Der Hünenberg war einst ein Gerichtsort des Huno. Im Februar 1914 wird die Sandgrube am Hünenberg auf drei Jahre verpachtet. Die Fuhre Sand darf für höchstens 30 Pfennig verkauft werden.

Moorteich

Um die Gärten des Moorteichs als gutes Gemüseland zu erhalten, wurden früher Reisig von Eichenholz in langen Reihen etwa 0,50 m tief in die Erde gelegt, um das Wasser zu sammeln und abzuleiten. Nach spätestens 8 Jahren musste es ersetzt werden. Die schweren Pferde durften nicht aufs Land (alles nur mit Hand gegraben). Dieses Land war besonders ergiebig. Das begehrte Westerhäuser Gemüse ging sogar bis Wernigerode, Hasselfelde, Benneckenstein, Harzgerode, Schierke und Braunlage.

Das Bruch

Das Bruch hat eine Ausdehnung von 1620 Morgen (4 km²), davon gehörten 532 Morgen zur Feldmark Westerhausen. Etwa 400 Morgen davon war Domänengut. Gemeinde und Kirche hatten 132 Morgen. Man hat es geschafft vom Seedamm am Bruch bis zur Unteren Bruchmühle 19 m Gefälle für die vier Mühlen zu haben und sie damit erfolgreich zu betreiben.

Straßen

Unsere Straßen waren bis ins 19. Jahrhundert nur Sandstraßen. Dann wurden Pflastersteine aus den Felsen des Hünenberg, Kuckucksberg und Langenberg gewonnen und damit unsere Dorfstraßen gepflastert. Das Westerhäuser Pflaster war wegen seiner Härte in den anderen Orten sehr begehrt.

Dadurch, dass zwischen Westerhausen, Warnstedt und Blankenburg das Gelände noch lange sumpfig war, wurde die Straße Quedlinburg - Westerhausen - Blankenburg erst 1856 gebaut. Vorher fuhr man von Westerhausen nach Quedlinburg den Sandtriftweg am Langenberg oder den Grüntalsweg entlang.

Nachdem man 1854 am Seedamm eine Brücke gebaut hatte, konnte auch hier 1858 die Straße nach Warnstedt gebaut werden. Zuvor ging der Weg durch die Flaut, am Sportplatz vorbei zu den Warnstedter Eichen nach Warnstedt.

1866 wurde dann die Straße nach Harsleben gebaut. Vorher fuhr man hinterm Jatschenberg nach Börnecke. Dann zwischen Weinberg und Steinberg zum Kleinen Thekenberg und weiter nach Halberstadt.

Streinbrüche, Sand-und Lehmgrube, Steinplatten

Am Hünenberg, dem Langenberg und dem Kuckucksberg waren einst größere Steinbrüche. Es gab aber noch mehr Steinbrüche in der Umgebung. Der einst sehr große Felsen des Hünenberg wurde fast völlig abgebaut. Sandgruben gab es am Haurischen Holz, jetzt Wertstoffhof, an der B6 nach Blankenburg (Gehöft Gutsche), am Lästerberg (Südseite) und am Hünenberg. Aus Naturschutzgründen wurde der Steinbruch am Kuckucksberg eingestellt. Es gab auch eine Lehmgrube im Wald, unweit von der jetzigen Gartenanlage am Kuckucksberg.

Aber vor allem die Raseneisensteine, eisenhaltige Steinplatten, gab es in großer Anzahl am Lästerberg, Hessenberg und den Warnstedter Eichen. Mit ihnen konnte man schnell und billig Mauern, Scheunen und Nebengebäude errichten. Sie lagen auf der Oberfläche bzw. dicht darunter.

Grafschaft Regenstein (Reinstein)

Möglich ist diese Deutung : Reinstein - in niederdeutsch Ränstein - daher Regenstein. 1162 wird der Regenstein als Burg erstmals erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts wird das Grafengeschlecht in 3 Linien aufgeteilt. Die Hauptlinie der Regensteiner residierte auf dem Regenstein. Sie waren die mächtigsten Feudalherren des Nordharzgebietes. Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode brachen die Macht der Regensteiner.

Graf Ulrich von Regenstein bewirtschaftete Amt und Junkernhof. Er besaß 5000 Schafe. Um Pfingsten war immer Viehaustrieb. An diesem Tag erschien die gräfliche Regensteiner Familie immer auf dem Pfingstanger, um mit zu feiern. Die Regensteiner Grafen haben das Amt des Huno (Landrichter) auf die Bauernsippe Voigtländer übertragen. Im 15. Jahhundert wird die Burg Regenstein aufgegeben.

Seen um Westerhausen

Es gab einst drei Seen in und um Westerhausen, der Bruchsee, 500 Morgensee hinter dem Königstein und der Moorteichsee. Diese müssen etwa bis um 1700 bestanden haben. Im Bruch kann man den Verlauf des Bruchsee noch an dem eigentümlichen Grenzverlauf erkennen.